Foto: Manfred Lambart

Der Freundeskreis Flüchtlingshilfe Böblingen hat am Dienstag, 16. April um 19.30 Uhr zu einer Plenumssitzung im Ökumenischen Gemeindezentrum auf der Diezenhalde eingeladen. Ziel war es, vor den Gemeinderatswahlen mit den politisch Verantwortung tragenden Stadträten und Vertretern der Verwaltung zu beleuchten, wie es um die Integration Geflüchteter in Böblingen steht. Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz, Hans-Dieter Schühle, Peter Grotz, Dorothea Bauer, Helmuth Kurz, Denny Wu, Ingrid Stauss, Jasmina Hostert, Florian Wahl und Eleonore Biester waren dieser Einladung gefolgt. Fast 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen um mit den Kandidaten auf dem Podium ins Gespräch zu kommen

Walter Wejwar vom Freundeskreis Flüchtlingshilfe, der den Abend moderierte, eröffnete die Plenumssitzung mit dem Hinweis auf die von der Stadt Böblingen im Jahr 2015 beschlossenen "Böblinger Erklärung zur Zuwanderung von Flüchtlingen". Diese Erklärung schließt mit den Worten: "Wir sehen die Größe der Aufgabe und verpflichten uns, unseren Teil mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Kräften zur gelingenden Integration beizutragen. Vorort entscheidet sich, was gelingt!" Die Aufforderung an die Vertreter auf dem Podium war, mit einem kurzen Statement Stellung zu dieser Erklärung zu nehmen.

Man war sich einig, dass die Komunen sowohl räumliche wie auch personelle Unterstützung geben müssen und dass Böblingen bei der Flüchtlingspolitik auf einem sehr guten Weg ist. Besonders hervorgehoben wurde, dass die Integration so gut funktioniert, da sich viele Ehrenamtliche für die Flüchtlinge hier in Böblingen einsetzen. Auch ein großes Engagement in den Schulen, Ausbildungsbetrieben und den Vereinen wurde als sehr positiv herausgestellt. Die Problemfelder hingegen sind Mangel an Wohnungen, hohe Bürokratie beim Familiennachzug und die Herausforderungen in der Sprachförderung.

Martin Rebmann, Diakon der katholischen Gesamtkirchengemeinde, gab einen kurzen Überblick darüber wie sich das Engagement des Freundeskreis Flüchtlingshilfe seit 2013 bis heute entwickelt hat, wo sich nun rund 150 Ehrenamtliche engagieren und ein breites Angebot für Flüchtlinge anbieten können. Dies ist möglich, da in den Jahren ein sehr gutes Netzwerk mit vielen christlichen Gemeinden in Böblingen, dem SV Böblingen, der Bürgerstiftung und der Stadt Böblingen sowie dem Landratsamt entstanden ist.

Einige Gedanken aus derSchlussrunde:

  • auch mal positives berichten
  • Integration hat etwas mit Haltung zu tun
  • über den Tellerrand rausschauen und sehen wie es andere machen
  • ein tragfähiges Netzwerk zwischen Komune, Kirchen, etc ist notwendig
  • Forderung des Spurwechsels von einer Asyl- zu einer Einwanderungspoitik

 Am Ende war man sich einig, dass es diese Diskussionsrunden häufiger geben sollte. Jeder konnte Anregungen für sich mitnehmen.